Alk und Pinguin: Was unterscheidet sie?
Alk oder Pinguin? Der eine kann fliegen, der andere nicht! Sind es die gleichen Tiere, die gleiche Art oder gibt es Unterschiede? Wo leben sie?
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Alk oder Pinguin? Der eine kann fliegen, der andere nicht!
Die Bezeichnung Pinguin gibt Anlass zur Verwirrung, denn es gibt sowohl auf der Nordhalbkugel wie auf der Südhalbkugel pinguinähnliche Vögel, die Spheniscidae und die Alcidae.
Woran kann man sie unterscheiden und Verwirrung vermeiden? Und wo leben diese Vögel, nur in der Arktis und in der Antarktis?
Von der Gattung Pinguinus ist nur noch einer übrig!
Der Alk
Der Alk oder Pinguinus ist ein Seevogel, der auf der nördlichen Halbkugel lebt. Er gehört zur Familie der Alcidae, die nur noch einen Vertreter der Gattung Alca hat: der Tordalk (Alca Torda), ein kleiner, 35 - 45 cm messender Vogel.
Tordalke sind von der Arktis über den Nordatlantik bis zum westlichen Mittelmeer an Klippen oder Felsküsten anzutreffen. An der Opalküste sieht man sie im Winter, wenn die Wandervögel an unseren Küsten vorbeiziehen.
Die geselligen Tiere leben in Kolonien. Zur Familie der Alcidae zählen Krabbentaucher, Trottellumme, Alkenvögel und Papageitaucher.
Alke können im Gegensatz zu Pinguinen fliegen!
Sie bewegen sich mit ihren Flügeln unter Wasser und jagen nach ihrer Beute. Sie sind schnelle Schwimmer, können jedoch nur ein oder zwei Minuten unter Wasser bleiben. Sie ernähren sich von kleinen Fischen, Krebstieren und Würmern.
Pinguine
Pinguine gehören zur Familie der Spheniscidae und haben nichts mit Alken zu tun! Auf der Südhalbkugel gibt es 18 Pinguinarten, die aber nicht unbedingt in der Antarktis leben. Die Brillenpinguine, die Sie hier bei Nausicaá beobachten können, leben in Südafrika!
Der Kaiserpinguin (Aptenodytes forsteri) und der Königspinguin (Aptenodytes patagonicus) leben in der Antarktis, aber der Magellanpinguin und der Humboldtpinguin sind in Südamerika, der Zwergpinguin in Neuseeland heimisch.
Der Zwergpinguin ist mit einer Größe von 34 - 42 cm dem Alk ähnlich. Der Kaiserpinguin ist der größte Pinguin und kann 130 cm erreichen. Der Kaiserpinguin steht bei der IUCN als gefährdete Art auf der Vorwarnliste.
Woher kommt diese Verwirrung um Alk und Pinguin?
Mit ihren weißen Bäuchen und ihrem schwarzen Rücken konnten die Pinguine mit dem Riesenalk (Pinguinus impennis) verwechselt werden. Diese Art starb 1844 aus und konnte über 80 cm groß werden.
Die Verwirrung entstand auch durch die Verwendung des englischen Begriffs penguin, der spanischen Bezeichnung pingüino oder des deutschen Pinguin.
Auch wenn seine lateinische Bezeichnung in die Irre führt.
Der Widersacher von Batman ist der Pinguin: Oswald Chesterfield Cobblepot verdankt diesen Spitznamen seinem Aussehen mit einer hakenförmigen Nase, seiner geringen Größe und seinem Gang.
Verwirrend!
Tollpatschig an Land, schnell im Wasser
Die kleinen Flügel der Pinguine sind zum Fliegen ungeeignet, machen die Tiere aber zu echten Schwimmkünstlern. Ungeschickt und langsam auf dem Boden, wo sie absichtlich über das Eis gleiten, sind Pinguine bemerkenswert wendig und schnell im Wasser unterwegs. Ihre Flügel dienen ihnen dann als Flossen und ihre Schwimmfüße als Ruder.
Pinguine können etwa 15 Minuten unter Wasser bleiben, der Kaiserpinguin taucht bis in eine Tiefe von 500 m, der Zwergpinguin erreicht eine Schwimmgeschwindigkeit von 35 km/h.
Doch kein Tollpatsch!
Glücklich leben, getrennt leben!
Die Pinguine sollen das Geheimrezept der lebenslangen Beziehung gefunden haben. Auf den Felsenpinguin trifft das zu!
Nach einer Studie an Felsenpinguinen der Falklandinseln oder aus Auckland verbringen Paare nur wenige Monate zur Fortpflanzung und während der ersten Lebensmonate ihrer Jungtiere zusammen. Aber im nächsten Jahr treffen sie wieder zusammen!
Auch Brillenpinguine bilden monogame Paare. Im Nausicaá haben sie seit ihrer Ankunft im Jahr 2006 mehr als zwanzig Pinguinbabys zur Welt gebracht.
Alke und Pinguine sind bedroht
Alke und Pinguine haben eines gemeinsam: Sie sind Vertreter bedrohter Arten.
Durch ihren Lebensraum im Meer sind Alkenvögel wie die Trottellumme von Rohöl bedroht. Der Untergang von Schiffen und die entstehende Ölpest sind für diese Seevögel fatal.
2002 dezimierte der Untergang der Prestige den gesamten Trottellummenbestand in Spanien.
Auch der Klimawandel bedroht diese Vögel. Durch den Klimawandel ziehen die Fische, von denen sich Brillenpinguine ernähren, weg aus dem ursprünglichen Fanggebiet. Erwachsene Pinguine müssen immer weiter schwimmen, um Futter für ihre Küken zu fangen und viele Jungtiere verhungern, während sie auf ihre Rückkehr warten.
Ölverschmutzung, Tourismus und verbaute Küsten, der mit der Fischerei verbundene Beifang und die Überfischung von Arten, von denen sich Pinguine ernähren, haben die Populationen stark beeinträchtigt.
Schutz der Brillenpinguine
Nausicaá leistet seinen Beitrag zur Erhaltung der Brillenpinguine: Das Zentrum nimmt an einem europäischen Zuchtprogramm für Pinguine teil und unterstützt die Erhaltungsmaßnahmen des südafrikanischen Vereins SANCCOB.